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Die Rabbiner Salomon Formstecher, Max Dienemann und Regina Jonas
Anmeldung möglich
Kursnr. | A1404VO |
Beginn | Di., 24.09.2024, 19:00 - 21:00 Uhr |
Dauer | 1 Termin |
Kursort | vhs,110 Saal |
Gebühr | 7,00 € |
Kursbeschreibung
In der Reihe "Jüdisches Offenbach gestern und heute"
In Kooperation mit der Salomon Formstecher/Max Dienemann-Gesellschaft
Die Namen zweier Rabbiner und einer Rabbinerin, die mit Offenbach verbunden sind, haben sich in die Kulturgeschichte des Judentums eingeschrieben: Dr. Salomon Formstecher, Dr. Max Dienemann und Regina Jonas. Der Referent Anton Jakob Weinberger, Initiator und Vorsitzender der 1995 gegründeten Max Dienemann /Salomon Formstecher Gesellschaft, wird in seinem Vortrag darlegen welche Beiträge die Rabbiner zur Erneuerung des jüdischen Denkens und der Lebensweise erbracht haben.
Rabbiner Dr. Salomon Formstecher, 1808 in Offenbach geboren, gehört zu den „Gründungsvätern“ der im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts in Deutschland entstandenen Reformbewegung im Judentum, die den Anstoß zur Erneuerung des synagogalen Gottesdienstes gab. Die 1707 gegründete Israelitische Religionsgemeinde Offenbach wandte sich mit Antritt ihres 1821neu gewählten Vorstands der Reformbewegung zu. Formstecher wurde 1832 in Offenbach als Prediger und Religionslehrer tätig. Von 1842 an bis zu seinem Tod 1889 wirkte Formstecher als Rabbiner. Seine 1842 erschienene Studie „Die Religion des Geistes“, wie der Kurztitel lautet, war international die erste philosophische Schrift der Reformbewegung. Rabbiner Formstecher wurde1882 als erster Offenbacher Jude zum Ehrenbürger ernannt.
Rabbiner Dr. Max Dienemann (1875-1939), in Krotoschin (früher Posen) geboren, war ein Vordenker des liberalen Judentums, der tief in der Tradition wurzelte und international großes Ansehen besaß. Als Rabbiner wirkte Dienemann in Offenbach von 1919 bis zu seiner Vertreibung aus Deutschland durch die Nazis nach dem Novemberpogrom 1938. Von historischer Bedeutung ist Dienemanns Entscheidung, die orthodoxe Berliner Jüdin Regina Jonas zur weltweit ersten Rabbinerin im Judentum zu ordinieren. Regina Jonas (1902-1944) wuchs in einer strikt orthodoxen Familie im Berliner „Scheunenviertel“ auf, das stark jüdisch geprägt war. Die Nazis ermordeten Jonas 1944 im KZ Auschwitz.
Die Ordination von Regina Jonas erfolgte am 27. Dezember 1935 in Offenbach. Rabbiner Dienemann öffnete mit dieser religionsrechtlich grundlegenden Entscheidung weit das Tor zur Frauenemanzipation im Judentum. Doch erst 1972 folgte in den USA mit Sally Priesand die Ordination einer weiteren Frau zur Rabbinerin. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 400 Rabbinerinnen, darunter auch solche konservativer und orthodoxer Herkunft.
vhs,110 Saal
Berliner Str. 7763065 Offenbach
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